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Die szenische Parallelinterpretation
bedient sich der Mittel des szenischen Spiels zum Zwecke der Aneignung von Musikstücken, Musiktheaterstücken, von Liedern und von alltäglichen Begebenheiten, in denen Menschen musikalisch tätig sind;
ist eine Methode der Interpretation in Alternative zu anderen Methoden der Interpretation: der Philologie, der Literatur- und Musikwissenschaft, der Hermeneutik, der didaktischen Interpretation, der Exegese usw.;
ist eine Form des erfahrungsorientierten Lernens, wobei Erlebnisse, die spielerisch gemacht werden, in speziellen szenischen Verfahren zu nachhaltigen Erfahrungen verarbeitet werden;
ist insofern konstruktivistisch, als eine feste Bedeutung von Musik und Theater nicht herausgefunden, sondern die Bedeutung von den Spielenden aufgrund ihrer persönlichen Lebenserfahrungen „konstruiert“ wird;
ist dabei nicht willkürlich und subjektivistisch, weil sie unter Anleitung eines Spielleiters stattfindet, der darauf achtet, dass die individuellen Bedeutungskonstruktionen veröffentlicht, zur Diskussion gestellt und in einer Gruppe reflektiert werden.
Szenisches Spiel ist eine heute weit verbreitete Bezeichnung für alle Arten der pädagogisch inszenierten Darstellung von Inhalten (mit und ohne Musik) durch Gruppen unter wesentlicher Zuhilfenahme der Elemente des Körper- und Bewegungsausdrucks sowie der Körpersprache.
Zwei Faktoren sind somit notwendig zu dieser Art szenischen Spiels:
die Inszenierung, d.h. die pädagogische Intention und Leitung durch einen Spielleiter, wodurch das Spiel nicht Selbstzweck, Erholung, Ausgleich oder Edutainment, sondern eine Lernform ist;
das szenische Moment, das Körperausdruck, Bewegung und Darstellung der Teilnehmenden gleichsam an eine Szene bindet, sie zu einem sinnvollen Ablauf zusammenfügt und auf diese Weise die Lerninhalte hervorbringt.
Hinzu kommt die musikalische Tätigkeit, die eine weitere Interpretationsebene eröffnet.
Singen, Hören, Bewegung oder Tätigkeit zu Musik, Umsetzen von Höreindrücken usw. ermöglichen einen Zugang zu musikalischen Werken, der zunächst jenseits analytischer Fragestellungen liegt.
Analytische Fragestellungen können allerdings mit den Mitteln der Szenischen Interpretation vorbereitet und bewerkstelligt werden.
Hoffe damit ist dir geholfen.
LG
anna